Bis in die 50er Jahre des vergangenen Jahrhunderts gab es noch drei Brennereien in Trappstadt. Die Brennerei Röß, die Brennerei Kirchner und die Brennerei Gerstner. Heute existiert in Trappstadt nur noch die Edelbrennrei Gerstner.
Einer Versicherungsurkunde aus dem Jahre 1888 ist der erste Beleg zur Brennerei der Familie Gerstner in Trappstadt. Josef Gerstner versicherte eine größere Menge Brandwein und eine Brennereianlage auf seinem landwirtschaftlichen Anwesen in der Stubengasse in Trappstadt. Vorrangig wurden Obstbrände und Getreidebrände destilliert. Nachdem fast alle Getreidedestillate in Holzfässern gelagert wurde, entstand auf diese weise ein fränkischer Whisky.
Josef Gerstner hatte zwei Töchter und einen Sohn. Der Sohn Josef Georg Gerstner sollte den landwirtschaftlichen Betrieb und die Brennerei übernehmen. Jedoch wurde der einzige Sohn ein Opfer des ersten Weltkrieges und fiel 1917 an der Ostfront in Rußland. Die beiden Töchter blieben kinderlos. Bis in die 1970er Jahre betrieb die Tochter Maria den landwirtschaftlichen Betrieb weiter. Jedoch wurde die Brennerei bereits in den 1950er Jahren still gelegt.
Nach dem Tod von Maria Gerstner im Jahr 1983 gingen die Felder und das Inventar an den Großneffen Helmut Gerstner über. 2008 entdeckte dessen Sohn Mathias Gerstner in einer alten Truhe die Unterlagen über die ehemalige Brennerei. 2010 wurde die Brennerei von ihm wieder zum Leben erweckt.
Der Jahresbeitrag bei der Fachgruppe Klein- und Obstbrennereien (Karlsruhe) kostete 1936 eine Reichsmark.
Im Jahr 1927 wurde bei der Apparatenbauanstalt Kaspar Schulz in Bamberg eine neue Wasserbad-Brennerei Anlage für Obsttrester und mehlige Stoffe". Die Brennerei kostete 1.100 Reichsmark.
Im Einschreibebuch hielt Josef Gerstner ab dem Jahr 1917 genau fest, was genau gebrannt wurde.